Weißt Du wieviele Sternlein stehen ......... ?
Frei nach dem alten Kinderlied: Wie viele Sterne kann man eigentlich am Himmel mit bloßen Augen sehen?
Bild: mit freundlicher Genehmigung Georg Zotti
Wenn man davon ausgeht, dass Sterne mit einer scheinbaren Helligkeit bis zur Größenklasse 6,0 mag mit bloßem Auge gesehen werden können, dann sind am gesamten Himmel rund 6 000 Sterne zu sehen. Von einem festen Standpunkt aus die Hälfte - also rund 3000.
Die scheinbare Helligkeit gibt an, wie hell ein Himmelskörper einem Beobachter auf der Erde erscheint, je kleiner die Zahl, desto heller das Objekt. Die Sonne, als hellster von der Erde aus sichtbarer Himmelskörper, wird der Größenklasse –26,8 mag zugeordnet, der Mond -12,5 mag und die hellsten sichtbaren Sterne gehören zur Größenklasse 0 mag, Sirius als der hellste hat die scheinbare Helligkeit von -1,4 mag. Ob man all diese Sterne auch tatsächlich beobachten kann, hängt jedoch von vielen Faktoren ab. Zunächst schränkt der natürliche Horizont meist die Sicht des Himmels ein. In Großstädten mit ihrer Lichtverschmutzung sieht man weniger Sterne als in wenig bewohnten Gegenden.
Siehe dazu obige Aufnahme: Diese All-Sky Aufnahme von Georg Zotti verdeutlicht sehr schön den Begriff "Lichtverschmutzung": In der linken Hälfte der Aufnahme "ertrinken" die Sterne im Licht der Großstadt. Rechts sieht man das Band der Milchstrasse bis zum Horizont. Eine solche Aufnahme setzt natürlich dunkelsten Himmel voraus wie man ihn nur noch in Gebirgen oder in Wüstenregionen abseits von Großstädten finden kann.
Des weiteren gilt: physiologische Gründe begrenzen die
Anzahl der sichtbaren Sterne.
Kinder sehen mehr Sterne als Erwachsene, da ihre Pupillen größer sind. Im Alter
wird der maximale Pupillendurchmesser geringer und es stellen sich Trübungen der
Linse ein. Auch der Genuss von Alkohol, Müdigkeit und Anpassung an die
Dunkelheit (ca. 40 Minuten sind erforderlich!) sind weitere Faktoren, die die
Zahl der tatsächlich gesehenen Sterne beeinflussen. Dazu kommt noch: 20% der
Nächte sind durch die Mondhelligkeit ungeeignet zum Sterne gucken. Um Vollmond
herum ist es nicht besonders sinnvoll, Sterne beobachten zu wollen. Ebenfalls
schwierig ist es, Angaben darüber zu machen, ob man im Sommer oder im Winter
mehr Sterne sehen kann.
Tatsächlich sind zu verschiedenen Jahreszeiten – ebenso wie an Orten verschiedener geographischer Breite – unterschiedliche Sterne und Sternbilder sichtbar. Das liegt daran, dass die Erde sich um die Sonne dreht, so dass zu verschiedenen Jahreszeiten unterschiedliche Bereiche des Himmels von der Sonne überstrahlt werden. Hinzu kommt, dass Winternächte länger und dunkler als Sommernächte sind und deshalb zur Beobachtung von Sternen besser geeignet.
Wer selber experimentieren will und feststellen will, Sterne welcher Größenklasse am Wohnort noch sichtbar sind oder gar bei der Erfassung der weltweiten Lichtverschmutzung selber aktiv mitwirken will, kann mit einer einfachen Beobachtung die flächendeckende Erfassung der Lichtverschmutzung unterstützen: Eine Beobachtungsanleitung und ein Webformular zur Erfassung der Ergebnisse finden Sie auf der Webseite sternhell.astronomy2009.at.
Nachfolgend detaillierte, ausführliche Informationen zum Themenkreis Lichtverschmutzung als Download:
Ein Projekt im Rahmen
des Wissensraums Linz (VHS u. Stadtbibliothek) |
Astrotechnische
Unterstützung des
Autors durch Wolfgang Ransburg: |